Naturkosmetik – ein Geschenk von den Pflanzen an uns!

Selbstgemachtes Rosenwasser

Wie alles begann…

Überall hört man heutzutage das Wort Naturkosmetik, als wäre es eine brandneue Sensation. Dabei beginnt die Geschichte der Kosmetik schon vor vielen tausend Jahren, vermutlich sogar schon vor der Geschichte der Menschheit. Denn auch Tiere reiben sich mit Pflanzen, Erde oder Schlamm ein, um sich vor Ungeziefer oder der Sonne zu schützen und um ihre Haut oder ihr Fell zu pflegen. Und so haben auch unsere Vorfahren einst damit begonnen instinktiv verwundete oder trockene Stellen auf ihrem Körper mit frischem Pflanzensaft einzureiben. Das Wort „Kosmetik“ kommt übrigens vom griechischen Wort „Kosmos“ und das bedeutet „Schönheit“ bzw. „Ordnung“.

Naturkosmetik wurde im Vergleich zur konventionellen Kosmetik also schon Jahrtausende länger getestet. Da erscheint es fast paradox, konventionellen Produkten den Vorzug zu geben.
Mittlerweile kommt in immer mehr Studien heraus wie schädlich einige Stoffgruppen in kosmetischen Artikeln tatsächlich sind. Und nicht nur das: Auch die Umwelt leidet darunter, da manche Produkte im Abwasser weder gefiltert noch abgebaut werden können. Außerdem ist selbstgemachte Naturkosmetik eine gute und einfache Möglichkeit dem Konsumwahn entgegen zu wirken.

 

Rosa Rosen

 

Aller Anfang muss nicht immer schwer sein

Wer damit beginnt, sich erstmals mit selbstgemachter Naturkosmetik zu beschäftigen, macht oftmals den Fehler, sich für den ersten Versuch zu viel vorzunehmen. Natürlich ist es schön, eine Salbe rühren oder Seife herstellen zu können, aber Naturkosmetik bedeutet so viel mehr als das und ist eigentlich alles andere als kompliziert und meistens auch nicht teuer.
Für die ersten Versuche genügt meist ein Glasgefäß, ein kurzer Rundgang im eigenen Garten, um saisonale Pflanzen zu verarbeiten, und einfache Rohstoffe wie beispielsweise Wasser.
Ich möchte euch gerne eines meines derzeitigen Lieblingsrezepte vorstellen, das wirklich total einfach herzustellen ist und super zur Saison passt:

Selbstgemachtes Rosenwasser

(reicht für 1 Liter Rosenwasser)

Eine Hand voll Rosenblütenblätter (ungespritzte Zierpflanzen oder wilde Rosen)
Zwei größere Glasgefäße
1 l heißes (kochendes) Wasser
Sieb
ca. 3 Sprühfläschchen

Ihr gebt die Rosenblüten (Wichtig: nur die einzeln ausgezupften Blütenblätter!) in das Glasgefäß und gießt kochend heißes Wasser darüber. Nun gebt ihr einen Deckel drauf und lasst das Ganze ca. 1 Stunde stehen. Nachdem das Glas abgekühlt ist, gießt ihr das Rosenwasser durch ein Sieb in das zweite Glasgefäß und lasst es noch einige Minuten ziehen. Danach könnt ihr das Rosenwasser in die Sprühflaschen füllen – fertig!
Im Kühlschrank hält das Rosenwasser ca. 2 Wochen lang.
Die Rose wirkt regenerierend, erfrischend und verjüngend – nicht umsonst gilt sie als die Königin der Blumen! Schon lange weiß man um dieses kostbare Schönheitselixier, das schon seit der Antike verwendet wird. Am besten nach der Gesichtsreinigung verwenden oder auch an heißen Tagen als Erfrischung ins Gesicht sprühen.

 

Zier- und Wildrosen

 

Zum Schluss noch ein paar wichtige Punkte…

Da Naturkosmetik fast immer ohne Konservierungsmittel auskommt, ist es umso wichtiger steril zu arbeiten. Glasbehältnisse sollten vor der neuerlichen Verwendung immer ausgekocht oder heiß ausgespült und trocken sein. Die meisten Produkte halten im Kühlschrank aufbewahrt doppelt so lange. Um festzustellen, ob ein Produkt noch zu verwenden ist, einfach daran riechen. Die Farbe kann sich schon mal ändern oder es kann sich was am Boden absetzen, doch das heißt nicht unbedingt, dass man es nicht mehr verwenden kann.
Ich persönlich versuche immer mit so wenig Kosmetik wie möglich auszukommen, da der Körper mit den meisten Problemchen recht gut alleine zu recht kommt.

Und vergesst nicht: Eure Haut ist so etwas wie die Erweiterung der Lunge und alle Wirkstoffe gelangen über die Haut ziemlich schnell in den Organismus, auch wenn uns das im Alltag vielleicht gar nicht so bewusst ist. Lasse nichts an deine Haut, das du nicht auch essen würdest! 😉

Fotocredits: Xenia Geppert