Der Greißler. Das ist ein Geschäft in Wien, in dem gänzlich auf Plastik und unnötiges Verpackungsmaterial verzichtet wird. Das nennen wir nachhaltig. Genau deswegen macht es auch den Auftakt unserer gemeinsamen Reihe mit der Plattform VIENNARAMA zum Thema Nachhaltigkeit.
Klein, aber oho. Müssten wir den Greißler in einem Satz zusammenfassen, wäre es dieser. Gott sei Dank haben wir aber mehr Zeichen zur Verfügung, um euch über den kleinen Laden in der Albertgasse 19 im 8. Wiener Gemeindebezirk zu berichten.
Eines haben alle Produkte gemeinsam. Sie sind nicht in Plastik verpackt, sondern werden „offen“ angeboten oder in Glasgefäßen verkauft. Der Gedanke dahinter? Der Kunde soll selbst entscheiden, wieviel er von einem Produkt haben möchte bzw. benötigt. Kein Abfall. Keine Verschwendung. Das ist die Devise. Statt Plastik finden hier Glas, Papier und Stoff Anwendung. Vertrieben werden die Glasbehältnisse per Pfandsystem, um sicherzustellen, dass sie auch im Umlauf bleiben.
Alexander Obsieger, Betreiber des Greißlers, hat eine klare Mission: den Lebensmittelkonsum zur Vernunft zurückzuführen und der Verschwendung wertvoller Ressourcen den Kampf anzusagen. Das schaffen sie durch regionale und fair gehandelte Lebensmittel in BIO-Qualität, die von Lieferanten, die nach Nähe und Qualität ausgesucht werden, bezogen werden. Werden doch Produkte aus dem Ausland angekauft, ist hier die oberste Prämisse, dass diese zertifiziert sind.
So unscheinbar das kleine Geschäft in der Albertgasse von außen wirkt, wenn man aber dann mal drin ist, fühlt man sich auf Anhieb wohl. In zwei Räume ist das Geschäft aufgeteilt, das sich dem Handel von überregionalen, fair gehandelten Lebensmitteln in BIO-Qualität verschrieben hat. Im hinteren Raum finden sich die gekühlten Produkte wie verschiedene Sorten an Joghurt und Milch. Alles in Glasflaschen versteht sich. In Regalen findet man zudem große Glasgefäße mit verschiedenen Teesorten und Gewürzen. Majoran, Brotgewürz, Rosmarin, Lebkuchengewürz, Kümmel, Paprika und BIO-Salbeitee reihen sich hier aneinander.
Neben verschiedenen Essigsorten stehen im hinteren, kleinen Verkaufsraum auch Nudeln, Nüsse, getrocknete Früchte und Müsli zur individuellen Abfüllung bereit. Die letzte freie Wand ist den Hülsenfrüchten gewidmet. In langen Gefäßen warten hier verschiedene Sorten Reis (wie etwa Roggenreis), Leinsamen, Buchweizen, rote Linsen oder Kichererbsen darauf, in ein mitgebrachtes oder ausgeliehenes Behältnis rieseln zu dürfen. Im vorderen Raum, wo sich auch die Kassa befindet, kann man sich mit frischem Obst, Gemüse und Fruchtsaft eindecken. In einem Kühlschrank stehen für ganz Durstige gekühlte Getränke bereit. Die kann man übrigens in der kleinen Sitzecke konsumieren, die zum verweilen einlädt. Oder auch eine der vielen Käse- oder Wurstsorten, die der Greißler anbietet: Vorarlberger Räßkäse, Labonca Naturspeck, Schafsrohmilch-Frischkäse, Lamm-Hauswürstl – hier gibt es alles, was das Jausenherz begehrt!
Wir sind begeistert vom Konzept des Greißlers und dem bewussten Umgang mit Lebensmitteln – und waren bestimmt nicht zum letzten Mal da.
– Dieser Artikel ist in Kooperation mit VIENNARAMA entstanden –
Fotocredits: Alexander Obsieger