Fuxherz – mit Liebe zum Detail

Füchse sind gar keine Rudeltiere

Richtig! Sie sind Einzelstücke. Zumindest, wenn wir von den handgemachten Kreationen von Fuxherz sprechen. Fuxherz, das sind Philipp und Julia, oder auch die Hand und der Kopf des Unternehmens. Wie die beiden Kunst und Mode verbinden und was ein Comicladen und eine Eisdiele mit ihren Wünschen zu tun haben, verrieten sie Regionalis im 6-Augen-Gespräch.

 

Fuxherz Tasche mit einem Fuchs ©Adrian Beck

 

Am Anfang war das Freude machen

Ein Lieblingstier, ein Geschenk, viel Nachfrage – als Philipp seiner Julia mal zwischendurch eine kleine Freude bereiten wollte (es gibt noch Romeos, sie haben heute nur modernere Namen), nutzte er sein Talent und schenkte ihr eine von eigener Hand bemalte Tasche, die mit dem Kopf ihres Lieblingstiers, dem Fuchs, versehen war. Die Freude war groß – und bald auch die Nachfrage. Freunde und auch Fremde auf der Straße sprachen sie auf die Tasche und deren Herkunft an und so fertigten sie die ersten handbemalten Jutebeutel für Freunde an. Mit dem jeweiligen Lieblingstier versteht sich. Das Persönliche stand schon damals im Vordergrund und sollte Fuxherz bis heute, 2,5 Jahre später, nicht verlassen.

 

Fuxherz illustrierte Backpacks

 

Kunst zum Mitnehmen

An der Produktion hat sich nicht viel verändert, und das kostet vor allem: Zeit. Denn die T-Shirts und Stofftaschen werden im Siebdruckverfahren mit selbst angemischter Farbe bedruckt, per Hand und Pinsel bemalt, und auch die Motive kommen allesamt aus Philipps Feder. Schon in der Schulzeit war für den 25-Jährigen klar: In Richtung Kunst muss es gehen. Heute studiert er Bildende Kunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Dass er einmal mit der Modebranche liebäugeln würde, hätte er sich trotz allem nicht gedacht. Eigentlich aber kein Nachteil, wenn man bedenkt, dass sein Talent nun unmittelbar im Gebrauchsgegenstand unter die Leute und auf die Straßen kommt: „Kunst zum Mitnehmen sagen wir immer bei den bemalten Taschen“, bringt es Julia auf den Punkt, die mittlerweile auch Kunstgeschichte studiert.

 

Fuxherz Tanktop illustriert ©Adrian Beck

 

Sag mir dein Lieblingstier und verrate mir deine Geschichte!

Dass Philipp und Julia Fuxherz aus Liebe zur Sache und im Hinblick auf die Freude der Menschen betreiben, merkt man auch an der hohen Kundenorientierung. Jeder kann sein Lieblingstier als Taschenmotiv in Auftrag geben, das dann eigens in Handarbeit skizziert wird. So erfährt man zudem einiges über die Menschen und ihre Beziehung zu ihrem animalischen Liebling. Julia, die die Geschäftsleitung, Koordination, Bestellung und das Auftragsmanagement innehat und nebenbei das richtige Gespür für Märkte und Kooperationen einbringt, kann hiervon einige Geschichten erzählen:

Von der Partnertasche über den Waschbären, der aufgrund des Freundes aus Michigan eine ganz besondere Bedeutung gewinnt, bis hin zum Tierschutzhund, der nur noch ein Auge hat und als Piratenhund die Stofftasche rockt. „Die Leute können ihre Tasche auch hier bei uns abholen, dann hast du den Menschen auch häufig direkt vor dir sitzen und erfährst so die Stories hinter der Tasche“, freut sich Julia über den persönlichen Bezug.

 

„Nicht schon wieder irgendwelche Stoffsackerl mit irgendeinem lahmen Spruch!“

Dass die T-Shirts und Taschen von Fuxherz mehr sind als nur Massenprodukt, sieht und spürt man, wenn man eines der Unikate in Händen hält. Und das wissen die Menschen auch zu schätzen. Die meisten zumindest. Denn die größte Herausforderung im Business sind und bleiben die Leute, die nicht verstehen, wie sich ein (maximaler) Preis von 35€ ergibt. Und dabei verrechnen die beiden Kreativen schon unter Wert. Würden sie nämlich nach Aufwand, Materialkosten und Arbeitszeit verrechnen, wären die individuellen Stücke den meisten zu teuer, meinen sie. Dass sie davon nicht leben können, sondern ein Hobby verfolgen, daraus machen die beiden kein Geheimnis: Sie wollen den Menschen eine Freude machen, das ist oberste Priorität.

Wir von Regionalis haben die beiden sympathischen Menschlein persönlich kennengelernt und können nur sagen: hier sind zwei bodenständige Leidenschaftler in guter Sache unterwegs.

 

Fuxherz Tshirt Hirsch ©Adrian Beck

 

Ach ja, eine Frage hätten wir noch!  Wenn ihr einen Wunsch frei hättet…

„Ne eigene Werkstatt, das wär cool! Und ein eigenes Atelier mit einem kleinen Laden dran. Am besten ein kleines Häuschen irgendwo in der Stadt, mit Garten und in zentraler Lage. Natürlich im 6. oder 7. Bezirk. Und direkt gegenüber ne Eisdiele. Das wär’s! Und ein Comicbuchladen nebenan!“

Solche Träume finden wir überaus unterstützenswert! Regionalis wünscht viel Erfolg!

 

Fotocredits: Adrian Beck