lio.works – goldene Ecken und Kanten

lio.works. Das ist nicht nur der Name, unter dem Leonora Kitter ihren geometrisch ausgetüftelten Schmuck feilbietet, sondern auch das, was sie vorwiegend macht: Werken. Und zwar schon seit früher Kindheit an. Dabei ging ihre Passion früh über das einfache Basteln hinaus: Das Sammeln von interessanten Materialien wurde zu ihrem eigenen, ersten „Knopfglück“ im Handwerkskoffer. Welche Beziehung sie zu Pythagoras pflegt, hat sie Regionalis im Interview verraten.

 

Leonora Kitter von Lio.works

 

Des Glücks eigener Goldschmied

Zum Glück gibt es Eltern. Denn es braucht früh Vorbilder und Ermöglicher, die sich am besten Mama und Papa nennen. Mit einem Architektenvater wurde Leonoras Interesse für Form, Muster und Geometrie genährt – ihre Mutter erkannte ihre bastlerische Ambition und legte ihr die Kunstschule Herbststraße nahe, an der sie das Goldschmieden lernte. „Danach hab ich mir nach und nach das ganze Werkzeug angeschafft – und erstmal nur für mich selbst und Freunde Schmuck gemacht.“ Auf Facebook publiziert, häuften sich bald die Anfragen. Auch der Verkauf kam auf sie zu, denn Pop-up Stores waren an ihren außergewöhnlichen Kreationen interessiert.

 

Das Atelier von lio.works

 

Upcycling & Schraubenglück

Immer dasselbe zu produzieren käme für die 24-Jährige nicht in Frage. Alten Materialien neuen Style einzuhauchen allerdings schon. Ob alte Muttern, Kabeln oder Beilagscheiben – Leonora sammelt ihr „Schraubenglück“ und bearbeitet auch, was ihr KFZ-Werkstätten spendieren. Dabei kann man sich einer Sache sicher sein: alles folgt einem Muster aus Leonoras Kopf. Denn während wir über Mathematik schimpfen, belehrt sie uns eines Besseren: „Man sagt ja immer: Wofür brauche ich den Satz von Pythagoras? Tatsächlich: Ich brauche ihn heute, zum Beispiel für Ringe.“ Die fertigt sie aus Silber, Messing und organischen Materialien.

 

Handgemachte Ketten und Ringe von lio.works

 

Ideenwerkstatt

Zwei Dinge gehen Leonora nie aus: Gesammeltes Material und Ideen. „Ich hab so viele Ideen – ich könnte nie im Leben so schnell arbeiten!“ Denn ihre Lieblingsformen, Fünf- oder Sechsecke, zu schmieden, ist eine eigene Wissenschaft: „Es muss der exakte Winkel mit einer Dreikantnadelfeile eingekerbt werden, um den ich das Material biege. So simpel es aussieht – es hat lange gedauert, bis ich das perfektioniert habe.“ Und lio.works wartet mit einem großen Sortiment auf. Aber nicht nur Ringe, Ketten, Armreifen, Ohrringe und Piercings sind Unikate, sondern auch ihre Künstlerpunze, die – wie könnte es anders sein – auch eine geometrische Form hat.

 

Ringe und Armschmuck von lio works

 

Kitters Original

Wie für die meisten Kreativen ist das Marketing für sie ein leidiges Thema: „Es gehört dazu, aber es macht mir eben weniger Spaß.“ Ihre Zeit verwendet Leo lieber darauf, sich auch im Textilen auszutoben. Denn auch das Nähen gehört zu ihren Leidenschaften. Das sieht man an ihren sauber verarbeiteten Ledertäschchen. Dabei ist ihr wichtig, dass die Qualität stimmt und ihr Sortiment immer originell bleibt Denn wer einmal mit der offenherzigen Produzentin gesprochen hat, weiß: Nicht nur ihr Schmuck, sondern auch sie selbst ist ein authentisches Original.

Für unseren neuen Lieblingsarmreifen von lio.works sammeln wir weiter Komplimente – und schauen sicher bald wieder im Atelier in der Burggasse 86 vorbei!

 

lio.works Armreifen & Taschen

 

Fotocredits: Leonora Kitter & Rauchphoto (Johanna Rauch)