Das Leben ist geprägt von Veränderungen. Nicht nur bei uns, sondern auch bei unseren Produzenten. So auch bei Merula, Regionalis-Produzentin der ersten Stunde. Sie hat sich dazu entschieden ihre Selbstständigkeit mit Merula einzustellen und sich einem neuen Abenteuer in ihrem Leben zu widmen. Wir haben sie noch einmal zu einem Abschiedsgespräch gebeten.
„Wer fliegen will, muss den Mut haben, den Boden zu verlassen.“ Da hält es Michi so wie Walter Ludin. „Ein Zitat, das mich in den vier Jahren meiner Selbstständigkeit begleitet und geleitet hat. Nach diesem Motto zu leben und zu arbeiten bringt zwangsläufig die Tatsache mit sich, dass man tagtäglich Entscheidungen treffen muss. Manche Entscheidungen werden innerhalb von Sekunden getroffen, andere sind nach Monaten oft noch nicht entschieden. Wenn es um das Treffen von Entscheidungen geht, habe ich immer schon meinem Bauchgefühl das letzte Wort überlassen und es hat mich mein ganzes Leben noch nicht enttäuscht.“ Genau dieses Bauchgefühl hat Michi auch dazu getrieben nach vier Jahren den Merula-Arbeitskittel an den Nagel zu hängen, ihre berufliche Situation um 180 Grad zu drehen und eine Vollzeitstelle anzunehmen. Ganz aus ihrem Leben wird Merula, das kleine Vögelchen aber nie verschwinden, dazu ist es schon zu sehr in den Gedanken verankert. Aber Michi ist kein Freund von halben Sachen. Dinge werden ganz oder gar nicht gemacht, deswegen heißt es für Merula „Sag beim Abschied leise Servus.“
Die gemeinsame Zeit mit Merula will die Künstlerin aber auf keinen Fall missen. Höhen und Tiefen – all das hat sie in ihrem beruflichen und privaten Sein geprägt und zu dem Menschen gemacht, der sie heute ist. Deswegen ist es für sie unmöglich ein schönstes Erlebnis herauszupicken und kommt ins Schwärmen. Vom Moment als ihre Mitbewohnerin sie ermutigte den Schritt zu wagen und mit ihrer Kunst an die Öffentlichkeit zu gehen, das erste Mal Geld mit den Werken zu verdienen, das erste Kinderbuch, der viele Zuspruch – all diese Erinnerungen sind ein Teil der Künstlerin geworden. Die emotionalsten Momente, kann Michi dann doch festmachen. Das waren eindeutig ihre beiden Ausstellungen in Palliativstationen im Krankenhaus Vöcklabruck und im Krankenhaus Ried.
„Ich möchte keinen einzigen Tag meiner Selbstständigkeit missen. Alle Höhen und Tiefen waren eine Bereicherung für mich und haben mich weitergebracht, beruflich und privat. Die Erfahrungen, die ich während meiner Selbstständigkeit gemacht habe, sind einfach unbezahlbar und ich bin dankbar für jede einzelne“, fasst Michi die Jahre der Selbstständigkeit zusammen. Aber auch über die Herausforderungen die man als Kleinstproduzent hat, spricht sie offen. Von Großhändlern ernst genommen zu werden, steht da ganz oben auf der Liste. Denn hier herrscht oft noch der Irrglaube, dass kleine Produzenten nur teure Produkte anbieten und kompliziert in der Geschäftsabwicklung sind. Auch das Finden von Lieferanten die Kleinserien zu annehmbaren Preisen produzieren, bereitet so manchem Kleinstproduzenten schlaflose Nächte. Dass man als Selbstständiger mit meist wenig Budget bestmögliche Ergebnisse erzielen muss, können wahrscheinlich auch unsere anderen Produzenten unterschreiben.
Ob sie aus ihrer Erfahrung heraus Ratschläge an andere Produzenten hat? Hat sie:
Warum sie sich trotz all der schönen Erinnerungen entschieden hat die Selbstständigkeit aufzugeben? „Ich habe versucht die beiden Seiten abzuwägen und mich dann für jene entschieden, die (aktuell) am besten zu mir und meinen Zukunftsvorstellungen passt. Was auch immer die Zukunft bringen mag, weiß ohnehin keiner. Ich freue mich im Moment einfach nur auf all die neuen Herausforderungen, die da auf mich zukommen werden.“ Wir wünschen ihr dabei alles Gute und freuen uns über die gemeinsame Zeit!
Zum Abschied gibt es die letzten Merula Postkarten um sensationelle 50 Cent in ihrem Regionalis-Shop! Jetzt noch schnell zugreifen um sich das Vögelchen nach Hause zu holen – Ende April ist’s vorbei!
Fotocredits: Michaela Duftschmid