Bärlauch – ein bärenstarkes Kraut

Rezept für selbstgemachten Bärlauchaufstrich

Passend zur aktuellen Kräutersammelzeit, möchte ich euch heute Allium ursinum vorstellen, allgemein bekannt als Bärlauch. Er gehört zu den Amaryllisgewächsen und besitzt wahrlich Bärenkräfte. Am liebsten wächst er auf feuchtem Boden im Halbschatten, z. B. in Auwäldern.

Frühjahrsputz für unsere Blutgefäße!

Die durchblutungsfördernde und blutreinigende Wirkung der im Bärlauch enthaltenen Stoffe Allicin und Alliin kommt einem körperlichen Frühjahrsputz nach der Winterzeit zugute. So werden auch bei Arteriosklerose regelmäßige Bärlauchkuren empfohlen.

 

Bärlauch im Wald

 

Doch nicht nur das: Bärlauch hat auch eine ausleitende Wirkung und befördert durch seine Schwefelverbindungen Schwermetalle aus unserem Körper. Diese entgiftende Wirkung erkannten schon die Kelten, die den Bärlauch daher auch rituell für Dämonenbeschwörungen und Teufelsaustreibungen nutzten.

Auch bei Blasenentzündungen ist Bärlauch höchst wirksam. Bei mir hilft er auch immer bei leichten Menstruationskrämpfen bzw. Schmerzen aller Art, auch Kopfweh.

Wie der Lauch zu seinem Namen kam…

Zum Namen des Krauts gibt es mehrere Erklärungen. So sagt man, dass der Bärlauch die erste Nahrung der Bären ist, wenn sie aus dem Winterschlaf erwachen. Doch auch die Verbindung zum nördlich stehenden Sternbild des großen Bären (großer Wagen) liefert uns eine mögliche Erklärung für den mystisch klingenden Namen. Denn Bärlauch ist die einzige Lauchart, die bis in den Norden Europas weit verbreitet ist (bis Mittelnorwegen). Somit ist er der „Lauch des großen Bären“ bzw. „der nördliche Lauch“.

Obwohl er bei uns in und rund um Wien sehr verbreitet wächst, kann man ihn nicht jederorts einfach so abpflücken. Im Raum Hamburg und Brandenburg ist der Bärlauch vom Aussterben bedroht und auch bei uns in Österreich im südlichen Alpengebiet gilt er als gefährdet.

 

Kräuter sammeln entlang von Waldwege

 

Verwechslungsgefahr?

Für Bärlauchkenner stellt die Unterscheidung zu anderen, ähnlichen aussehenden Pflanzen, wie z. B. dem Maiglöckchen, dem Aronstab oder der Herbstzeitlosen im Normalfall kein Problem dar, doch auch für jene Menschen gilt: Aufmerksamkeit auf den Augenblick im Sammeln richten! Positiver Nebeneffekt: Man erspart sich das Meditieren, denn Kräutersammeln kann so als „aktive Meditation“ angesehen werden.

Rezept: Frühlingskräuteraufstrich mit Bärlauch

Was wird benötigt?

(für ca. 250 g)

ca. 20 Blätter Bärlauch

100 g Naturjoghurt

100 g Creme Fraiche

Kräuter nach Wahl (z. B. Gierschblätter, Schafgarbeblätter, Löwenzahnblätter, Veilchenblüten aus dem Garten)

Salz, Pfeffer

 

Bärlauchaufstrich mit Wildkräutern

 

Einfacher geht’s nicht!

Alle Kräuter klein schneiden und mit Joghurt und Creme Fraiche vermengen – je nach Bedarf mit Salz und Pfeffer würzen. Der Frühlingskräuteraufstrich eignet sich nicht nur perfekt für die Brotjause zwischendurch, sondern ist auch als Dipp für z.B. aufgeschnittenes Gemüse oder Gegrilltes ein kulinarischer Gaumenschmeichler!

Tipp: Im Kühlschrank ist der Aufstrich einige Tage haltbar – frisch schmeckt er aber am besten! Dafür kann man den Bärlauch auch gut einfrieren. Nur getrocknet verliert er relativ schnell an Aroma.

 

Rezept für selbstgemachten Bärlauchaufstrich

 

Wer sich nicht ganz sicher ist ob er/sie sich alleine drüber traut beim Sammeln, schließt sich einfach Kräuterwanderungs-Gruppen an, die jetzt im Frühling zu Hauf angeboten werden. Auch ich gehe mit einer kleinen Gruppe kräuterwandern – wer will, kommt gerne mit!

Fotocredits: Xenia Geppert